Humer ruft Gleichgesinnte auf, die Lange Woche der Rigaer Straße auszuforschen
Am 5. Juli 2015 schlägt Humer auf seiner Webseite vor, „zur gegenwärtigen Analyse weiter Teile des Berliner Linksextremismus‘“ die Lange Woche der Rigaer Straße in Berlin zu unterwandern. Das Posting richtet sich an „interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Sicherheits- bzw. Extremismusforschung“.
In der Berliner Presse wird zu diesem Zeitpunkt massiv gegen die Veranstalter_innen gehetzt. Humer feixt, die „linksextreme Ausrichtung dieser Veranstaltung“ sei „klar erkennbar“. Die Woche biete deshalb Gelegenheit „zur teilnehmenden Beobachtung und Anwendung anderer Analyseformen“.
Humer organisiert Fachtagung mit Kriminalpolizei
Am 5. Februar 2015 veranstaltet das von Humer gegründete Netzwerk Terrorismusforschung (NTF) die Fachtagung „Interdisziplinäre Herausforderungen des Terrorismus“. Mitveranstalter ist der Bund Deutscher Kriminalbeamter. Die Veranstaltung am Sitz der Konrad Adenauer Stiftung wird von Humer sowie dem BDK-Bundesvorsitzenden Andy Neumann vorbereitet und geleitet. Der Leiter der „Forschungsstelle Terrorismus/Extremismus“ des Bundeskriminalamts trägt zu „Terrorismusforschung“ vor, auch die Europol ist da. Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art, die zuvor in kleinem Rahmen in Köln abgehalten wurde.
Humer drängelt, den „Linksterrorismus“ stärker in den Blick zu nehmen
Am 2. Oktober 2014 veröffentlicht Humer auf seiner Webseite einen Artikel, in dem er seine Sicht auf den „Linksterrorismus“ schildert. Humer hatte zuvor ein „Einstiegsseminar zum Thema Terrorismus“ abgehalten, das sich zwar „der gesamten Bandbreite terroristischer Phänomene widmen sollte“. Humer schreibt, der „Rechtsterrorismus“ sei „etwas ins Abseits“ geraten. Stattdessen dominiere in der medialen Darstellung der „religiös motivierte Terrorismus“. Dies jedoch verstelle den Blick auf einen immer noch existenten „Linksterrorismus“. Das Anzünden von Bundeswehrfahrzeugen nennt Humer eine „schlichte Brandstiftung einiger Politirrer“:
Humer vergleicht die Radikal mit Magazinen von ISIS und Al-Quaida
Inzwischen schreibt Humer Beiträge im Internetmagazin Golem. Einer seiner ersten Artikel dreht sich um „Onlineradikalisierung“. Dort vertritt Humer die These, die linksradikale Zeitschrift Radikal sei in den 90er Jahren eine Pionierin im Internet gewesen und habe deshalb den gleichen Rangwie die 20 Jahre später erscheinenden Hochglanz-Magazinen „Inspire“ und „Dabiq“. read more…
In 2013 erwirkt Humer bei Google, dass der unter anderem auf Indymedia gepostete Bericht über seine Aktivitäten beim Berliner Sozialforum, der G8-Mobilisierung und den Rauswurf beim CCC nicht mehr über die Suchmaschine auffindbar ist. Auch Bing hat einen Pfad der Humer-Suche gelöscht.
Recherchegruppe veröffentlicht Informationen zu Humers „Internetsoziologie“
Am 17. Februar 2013 tragen wir auf Indymedia neuere Informationen zu Humer zusammen. Humer bezeichnet sich inzwischen als „Internetsoziologe“ und verweist darauf, der erste Vertreter dieser Wissenschaft in Deutschland zu sein. Er ist außerdem Gründer des „Netzwerks Terrorismusforschung“ (NTF). Unter anderem beschäftigt sich Humer mit Videoüberwachung und arbeitet an einem Forschungsprojekt des Bundeskriminalamtes mit.
Humer wird erneut aufgefordert, sich zum Vorwurf der Unterwanderung linker Zusammenhänge zu äußern. read more…
Humer wird als einer der „V-Männer“ im Berliner Sozialforum geoutet
In der Märzausgabe der damals alle zwei Wochen erscheinenden Berliner Zeitschrift Interim wird Stephan Humer 2007 als „V-Mann“ geoutet. Die Veröffentlichung erfolgt anonym und nicht im Namen der Recherchegruppe des Berliner Sozialforums. Außer Humer wird noch ein weiterer Berliner „Aktivist“ als Zuträger für Behörden öffentlich gemacht. Hier der Originaltext: read more…
Gründung des „Netzwerks Terrorismusforschung“ zu allen Formen von „Terrorismus, Extremismus und politischer Gewalt“
Im Januar 2007 gründet Humer mit Doktorand_innen das „Netzwerk Terrorismusforschung“, das seit 2013 als Verein organisiert ist. Ziel war es, „NachwuchsforschInnen [sic] unterschiedlicher Disziplinen“ in Verbindung zu bringen. Die Themen werden mit „Terrorismus, Extremismus und politische Gewalt“ angegeben. Das Netzwerk verweist darauf, dass sich dessen Mitglieder „sämtlichen terroristischen Strömungen und politschen Extremismen“ widmet. Außer regelmäßigen Arbeitstreffen besteht der Zusammenhang aus einer Mailingliste von rund 500 Studierenden, Stipendiat_innen und anderen Interessierten, die sich damit gegenseitig über Publikationen oder Veranstaltungen informieren. read more…
Eine Recherchegruppe des Berliner Sozialforums erklärt, warum Humer nicht geoutet werden sollte
In der Nr. 511 der Monatszeitung ak – analyse & kritik erscheint am 17.11.2006 ein Interview mit Mitgliedern des Berliner Sozialforums (BSF) zu den V-Leuten. Sie entschlossen sich, die Namen der fünf mit dem Spitzelverdacht konfrontierten Personen nicht öffentlich zu machen. In der ak erklären sie warum. read more…
Berliner Sozialforum fordert Akteneinsicht und Herausgabe aller gesammelten Informationen
Das Sozialforum verfasst eine Erklärung, in der ein Abzug aller V-Leute gefordert wird. Die vom Spiegel berichtete Spitzelei wird verurteilt, der Senat aufgefordert alle zusammengetragenen Informationen herauszugeben. Es ist der Beginn eines Rechtstreits über die Öffentlichmachung der Hintergründe des Einsatzes und die Möglichkeit zur Akteneinsicht für Betroffene. Denn es ist weiterhin unklar, gegen wen sich die Spitzelei überhaupt richtete.
Der Spiegel berichtet über mehrere Spitzel im Berliner Sozialforum
Im Sommer 2006 wird offenkundig, dass die Initiative für ein Berliner Sozialforum (BSF) von mehreren V-Leuten des Verfassungsschutz unterwandert ist. Der Spiegel schreibt, es seien darunter „zwei Quellen vom Berliner Verfassungsschutz und vom Bundesamt für Verfassungsschutz“ gewesen. Peter Grottian konfrontierte in 2006 fünf Personen mit dem Verdacht der Spitzelei, jedoch nur drei bestätiten dies schließlich. Humer stritt den Verdacht ab und weigerte sich dabei zu helfen, diesen zu zerstreuen.
Humer nimmt am Gründungstreffen der G8-Antirepressionsstruktur teil
Für den nahenden G8-Gipfel in Heiligendamm bilden sich die Strukturen für Rechtshilfe und Antirepression heraus. In 2006 findet in Hamburg ein konstituierendes Treffen statt, an dem auch Humer teilnimmt. Er stellt sich dort als Mitglied der Initiative für ein Berliner Sozialforum vor. Es fällt auf, dass Humer keine eigenen Beiträge bringt und in Runden unfähig ist, Standpunkte zu formulieren. Zu Folgetreffen der Antirepressionsgruppen erscheint er nach seinem Rauswurf beim BSF nicht mehr.
HUMINT beim Chaos Computer Club
Ab 2005, gegen Ende seines Studiums der Soziologie, Psychologie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der FU Berlin, bewegte sich Humer im Chaos Computer Club (CCC) Berlin. Er nahm an regelmässigen Treffen teil und zeigte großes Interesse an Interna und Mailinglisten, brachte sich aber selbst nicht ein. Ohne Rücksprache nutzte er die Adresse des CCC dann für eigene Korrespondenz, regstrierte Webseitenverträge, Domains und Vorwahlnummern. Schließlich kamen auch Mahnungen, was im Verein zu schlechter Stimmung führte. Weggeschickt wurde er weniger wegen eines Spitzelverdachts, sondern wegen seines unangenehmen, alleingängerischen Auftretens. Gegenüber Nachfragen zu seinem Tun reagierte Humer unwirsch bis aggressiv. Den Club verließ er dann plötzlich, vermutlich zeitgleich zu seinem Rauswurf beim Berliner Sozialforum Mitte 2006.
Humer unterwandert das Berliner Sozialforum
In 2005 oder 2006 begann Humer, die öffentlichen Treffen der Initiative für ein Berliner Sozialforum (BSF) zu besuchen. Das vom FU-Professor Peter Grottian mitgegründete BSF war damals eine stetig wachsende Basisbewegung, die unter anderem die Überlassung eines Hauses für ein linkes Soziales Zentrum forderte. Humer unterwanderte das BSF mehrere Monate lang und nutzte seine dortige „Mitarbeit“ als Ticket, um bei anderen Gruppen aufgenommen zu werden. Erst im Juni 2006 wird Humer, nachdem er jede Auskunft zu den Hintergründen seiner Teilnahme am BSF verweigert, vom Gesamtplenum hinausgeworfen.